Jetzt, wo der Januar sich dem Ende neigt, kommt man in Kölle kaum noch um bunt kostümierte Jecken und mitreißende Karnevalslieder herum. Egal, ob ihr diese bunte Zeit Karneval, Fastnacht oder Fasching nennt – bevor die Fastenzeit startet, wird nochmal richtig geschlemmt. Krapfen, Schmalzgebäck und natürlich fluffige Quarkbällchen dürfen dabei nicht fehlen. In meiner Heimat Trier sind wir besonders stolz auf eine ganz spezielle Fastnachts-Leckerei: Mäuschen! Dieses traditionelle Gebäck ist ein Muss für alle, die die fünfte Jahreszeit mit einer Extraportion Süße feiern möchten. Also Mäuschen backen ist Pflicht …
Mäuschen?! Was ist das denn?
Diese leckeren kleinen Bällchen aus einem Öl-Quark-Teig sind in meiner Heimat nicht wegzudenken. Ich muss rinimmer sofort an meine Kindheit denken. Rund um die Fastnachtstage hatte immer mindestens einer meiner Schulkollegen Mäuschen in seiner Brotdose. Sofort hat sich eine große Traube gebildet und die in Zucker gewälzten Bällchen wurden freudig geteilt. Es gab verdammt große Unterschiede im Geschmack, süßer bis kaum süß, eher hell gebacken bis, für meinen Geschmack, schwarz. Ja, die einen oder anderen schmeckten dann doch nicht so und wurden brav grinsend abgelehnt oder im Ganzen runtergeschluckt.
Ich habe sie früher immer mit meiner Mutter zu Hause zubereitet und immer wenn es etwas eben nur einmal im Jahr gab, dann war die Vorfreude darauf unendlich groß. Wir haben da auch so einige Rezepte durchprobiert und so haben wir immer mal etwas abgeändert bis irgendwann das Rezept perfekt war .
Und auch wenn ich nach über 10 Jahren in Köln mittlerweile das “Helau” gegen ein “Alaaf” eingetauscht habe, um diese Tradition komme ich nicht rum. So gibt es an Weiberfastnacht immer einer große Portion Mäuschen für alle Freunde und die perfekte Grundlage für einen langen und lustigen Tag.
Traditionen müssen gepflegt werden.
… und das gilt natürlich auch für den Karneval und die Fastnacht! Wir finden es wunderbar, wenn Essen so eng mit traditionellen Festen verbunden ist. Genau wie Plätzchen zu Weihnachten oder ein Hefekranz zu Ostern, gehören bestimmte Gebäcke einfach zu bestimmten Feierlichkeiten dazu. So hat man direkt einen ganz bestimmten Geschmack im Kopf – oder besser gesagt auf der Zunge – sobald man an das jeweilige Fest denkt.
In Köln sind meine Mäuschen inzwischen echte Highlights und finden immer begeisterte Abnehmer. Ich liebe es, so eine kulinarische Verbindung zu meiner Heimat Trier zu halten und gleichzeitig hier neue Fans für dieses traditionelle Gebäck zu gewinnen. Wer es klassisch und fluffig mag, wird zudem sicher auch auf Quarkbällchen schwören. Beides bringt genau die richtige Portion Süße in die närrische Zeit, bevor für einige die Fastenzeit beginnt.
Wie sieht’s bei euch aus? Welches Gebäck ist bei euch zur fünften Jahreszeit unverzichtbar? Manche feiern ja gar keinen Karneval und verpassen so vielleicht diese Leckereien. Also: Schlagt euch die Bäuche voll und feiert ordentlich – und falls ihr doch fasten solltet, nehmt das heutige Rezept als süßen Gruß aus meiner Heimat mit!
Helau*** und Alaaf!!
Eure Jungs
*** redaktionelle Anmerkung vom “Korrekturleser”: dabei schaudert’s mir ..!!!
Mäuschen
Zutaten
- 250 g Quark
- 100 g Zucker
- 1 Pckg. Vanillezucker
- 3 Eier
- 100 ml Öl
- 400 g Weizenmehl Type 405
- 1 Pckg. Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 1 Prise Salz
- 100 ml Milch
- 2 l Frittieröl oder -fett
- feinster Zucker
Zubereitung
- Gebt als erstes das Frittieröl in einen Topf und heizt es auf 180°C vor.
- Verrührt währenddessen in einer Schüssel den Quark mit dem Zucker und Vanillezucker, gebt die Eier hinzu und rührt sie ebenfalls gründlich unter. Gießt nun das Öl unter rühren dazu und lasst die Masse ca. 1 Minute ruhen
- In einer weiteren Schüssel vermischt ihr das Mehl mit dem Backpulver, Natron und Salz. Knetet nun die Hälfte des Mehlgemischs unter die Quarkmasse.
- Fügt die Milch unter Kneten dazu, bevor die 2. Hälfte des Mehls darunter kommt.
- Wenn das Öl heiß genug ist, nehmt etwas vom Teig auf einen Teelöffel und streift mit einem weiteren Löffel, den Teig vorsichtig in das heiße Öl.
- Je nach Größe des Topfes, gebt nur so viele Teigbällchen ins Fett, dass sie sich noch von alleine drehen können. Backt die Mäuschen goldbraun aus und lasst sie auf Küchenkrepp abtropfen.Dann ummantelt ihr sie noch heiß mit feinstem Zucker in einer Schüssel
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