Mögt ihr Hühnerfrikassee? Oder seid ihr eher der Meinung, dass Hühnerfrikassee nicht besonders schick aussieht und ihr es deshalb gar nicht braucht? Bei uns war das immer schön aufgeteilt. Bei Sascha zu Hause gab es nie Hühnerfrikassee – dafür aber bei Oma Lore! Jedes Mal, wenn sie eine Hühnersuppe gekocht hatte, gab es ein paar Tage später ihr klassisches Hühnerfrikassee. Eine perfekte Resteverwertung und richtig lecker! Schick oder nicht schick – ich habe Oma Lores Hühnerfrikassee geliebt. Deshalb haben wir ihren Klassiker jetzt endlich auch hier auf den Blog gebracht.
Vom Suppenhuhn zum frikassee | Resteverwertung leicht gemacht
Oma Lore war ja bei allem, was sie in der Küche angestellt hatte, ein Profi in der Resteverwertung. Weggeworfen wurde so ziemlich gar nichts. Wir sind da auch recht gut aufgestellt, aber wir kommen an sie einfach nicht ran. Jetzt haben wir endlich ihr Rezept für Resteverwertung Nr. 1 zubereitet. Oma Lores Hühnerfrikassee. Nicht nur die Oma, sondern auch wir kochen uns, gerade in den kälteren Monaten, einen großen Topf Hühnersuppe, um mit den guten Inhaltsstoffen gegen den Schnupfen und die Erkältung gut gewappnet zu sein. Die frieren wir dann ein und haben immer etwas zur Hand.
Ihr sucht noch andere Rezepte zum Thema Resteverwertung?
Wie schon geschrieben … Oma Lore war, was die Resteverwertung angeht, einfach ein Genie. Da werden wir es wohl nicht hin schaffen. Aber auch wir haben ein paar schöne Ideen, was man mit übrig gebliebenen Lebensmitteln und Resten anfangen kann. Deshalben haben wir hier ein paar tolle Rezepte für euch, die ihr auch unbedingt mal ausprobieren solltet.
- Chips & Dip aus Kartoffelschalen und Möhrengrün | Klingt vielleicht ein wenig seltsamt, ist aber eine pefekte Möglichkeit, Kartoffelschalen nicht wegwerfen zu müssen. Man isst ja auch Pommes, die mit Schale serviert werden. Warum also nicht zu Chips verarbeiten?! Und das Möhrengrün hat als Dipp oder Pesto zubereitet eine richtig leckeren Geschmack. Probier es aus. Ihr werdet begeistert sein.
- Eier in Senfsauce | Das ist eines meiner Lieblingsgerichte, wenn wir nicht wissen, was wir essen sollen, die Zubereitung aber keine Stunden dauern sollte. Die Resteverwertung liegt hier eher darin, dass man Senfgläser ja nie richtig leer bekommt. Außerdem wird der Senf gegen Ende immer ein wenig laff im Geschmack. Aber für dieses leckere und leichte Wohlfühlessen ist solch ein Glas Senf genau das Richtige.
- Blumenkohlsuppe | Was soll ich groß erzählen?! Bei fast jedem Blumekohl Gericht, bleibt doch immer etwas davon übrig. Und wenn es nur der dicke Strunk in der Mitte ist. Wenn ihr den nicht direkt noch roh wegfuttert, wie ich, dann kocht euch eine leckere und fixe Blumekohlsuppe davon.
- Limoncello Pralinen | Resteverwertung einmal süß? Genau meines. Ob als Limoncello Pralinen mit Resten von einem hellen Kuchenteig oder Rum- oder Whiskykugeln von einem dunklen. Und damit ihr gleich noch eine weitere süße Variante habt, schaut euch auch gleich noch unsere leckeren dänische Traestamme an. Klar könnt ihr euch auch gleich einen Kuchen dafür backen, wenn ihr genügend Pralinen-Leckereien als Geschenke vorbereiten wollt.
Ich weiß nicht, ob es bei der Oma daran lag, dass sie im Krieg aufgewachsen war und früh gelernt hat, mit den vorhandenen Lebensmitteln, die die Familie zur Verfügung hatte, das meiste herauszuholen, damit man möglichst lange davon zehren konnte. Oder ob es auch einfach eine Art Wertschätzung den Lebensmitteln gegenüber war, die sie oft selber aufgezogen, angebaut und geerntet hatte? So oder so hat sie uns alle nachhaltig dazu gebracht, uns auch Gedanken darüber zu machen, wie man Resteverwertung bestmöglich umsetzt. Ihr Hühnerfrikassee ist eines der besten Beispiele dafür – finde ich.
Wobei ich auch sagen muss, dass ich, so sehr ich das Gericht geschmacklich mochte, es als Kind immer nur vorsichtig essen konnte, weil die Oma manchmal einfach zu großzügig die Fleischreste in das Frikassee gegeben hat. Denn hier und da fanden sich kleine Knöchelchen, die ich darin so gar nicht mochte. Daher haben wir genau darauf geachtet und eher die großen Fleischstücke verwendet, die gar keine Knochen in sich haben. Was wir mit dem Rest machen? Das verraten wir euch ein anderes Mal. Aber es wird spanisch … Habt ihr eine Idee? Dann raus damit.
Hühnerfrikassee und der geheime Kick mit Worcestershire Sauce!
Hühnerfrikassee war bei uns zu Hausse immer ein absolutes Wohlfühlgericht – Ist das bei euch aus so? Oma Lores Frikassee hat durch die Zugabe von frischem Gemüse wie Möhren und Erbsen immer eine besondere Note bekommen. Und die Champignons mochte ich ganz besonders gerne. Die cremige Béchamel-Sauce, die durch die Säure der Zitrone alles perfekt abrundet, ist für mich der absolute Knaller und macht das Gericht zu einem echten Gaumenschmaus.
Was wolltet ihr schon immer über das Hühnerfrikassee wissen?
- Ursprung: Hühnerfrikassee hat seinen Ursprung in der fanzösischen Küchen. Wie hätte es auch anders bei dem Namen sein können?! “Fricassée” bedeutet quasi Fleischgericht.
- Resteverwertung: Traditionell wird Hühnerfrikassee häuftig aus Resten von gekochtem Huhn zubereitet. So wie bei Oma Lore.
- Klassische Zutaten: Die typischen Zutaten, die für ein Hühnerfrikassee verwendet werden, sind Hühnerfleisch, Erbsen, Möhren und Spargel. Und natürlich die mit Hühnerbrühe, Sahne und Eigelb perfekt cremige Sauce.
- Abwandlungen: Oma Lores Gamechanger in ihrem Hühnerfrikassee sind die Zugabe von Champignons. Ebenso die leichte Säure, die die Zitrone in ihrer Béchamel hineinbringt, ist eine schöne Abwandlung des Klassikers. Manche geben auch Kapern mit hinzu. Das würde ich persönlich, wegen der kräftigen Salzgehaltes, eher lassen.
- Beilage: Ganz klar vorne liegt der Reis. Ich kenne es auch nur mit Oma Lores Reis. Butter in den Topf, Zwiebelwürfelchen und Reis kurz anbraten, Salz dazu und mit Wasseraufgießen und auf kleiner Flamme garen lassen. Sooo Kindheit!
Aber auch Kartoffeln oder Kartoffelpüree werden oft zum Hühnerfrikassee gegessen.
Es hat ja wirklich einige Suppenhühner und Hühnersuppen gebraucht, bis ich Sascha davon überzeugen konnte, endlich einmal Omas Hühnerfrikassee auszuprobieren. Wie schon gesagt, war er da eher skeptisch. Jetzt, nachdem er, wie ich finde, das Gericht auch noch perfekt vor seiner Kameralinse eingefangen hat, kann ich sagen, dass es sowohl schick geworden ist und vor alle sogar Sascha vom Geschmack begeistert war. ein Gericht, das er sich immer wieder auf den Teller wünscht.
Was mir allerdings erst beim Essen eingefallen ist, ist, dass es eine Zutat gab, die für Opa Günter und für mich niemals fehlen durfte – Worcestershire Sauce. Auch wenn Oma Lores Hühnerfrikassee direkt auf den Teller ein echter Schmaus ist, mit diese Sauce toppt man es nochmal so richtig. Wegen Opas Vorliebe für die Sauce bin auch ich ein kleiner Fan davon geworden und ich verwende sie für einige Gerichte. Ich glaube Sascha hat sie noch nie bewusst aus dem Schrank geholt und damit gekocht …
Rezept
Zutaten:
500 g gekochte Hähnchenbrust (alternativ auch Schenkelfleisch)
1,5 l Hühnerbrühe/-suppe
200 g TK-Erbsen
200 g Champignons, geviertelt
2 Möhren, in Scheiben geschnitten
2 EL Butter
2 EL Mehl
200 ml Sahne
2 EL Zitronensaft
Salz und Pfeffer
2 Eigelb
Frische Petersilie (gehackt)
Zubereitung:
Bringt die Hühnerbrühe in einem Topf zum Kochen, gebt die Möhren, die Erbsen und die Pilze zur Hühnerbrühe dazu und lasst das Gemüse bei geringer Temperatur ca. 10 Minuten gar ziehen. Schneidet das Fleisch unterdessen in mundgerechte Stücke und nehmt dann das Gemüse aus der Brühe.
In einem separaten großen Topf schmelzt ihr die Butter. Dann rührt ihr das Mehl ein und unter Rühren lasst ihr es anschwitzen, bis es eine goldene Farbe hat. Gebt nach und nach, ebenfalls unter Rühren, etwa 500 ml der Hühnerbrühe dazu, so dass keine Klümpchen entstehen. Lasst die Soße kurz aufkochen lassen und gebt das Hähnchenfleisch, die Möhren, Erbsen und Champignons in die Soße geben.
Gebt die Sahne und den Zitronensaft unter die Soße. Verquirlt in einer kleinen Schüssel die Eigelbe rührt sie in die heiße, aber nicht mehr kochende Soße, um sie abzubinden. Schmeckt noch mit Salz und Pfeffer ab.
Garniert mit gehackter Petersilie und serviert am besten mit Reis.
UNSER TIPP:
Solltet ihr kein gekochtes Hähnchenfleisch von eurer Hühnersuppe übrig haben, dann plant bitte mit ein, dass ihr 500 g Hähnchenbrust in der Hühnerbrühe köchelt, bevor ihr das Gemüse darin garen lasst. Nach 20 Minuten gebt ihr das Gemüse hinzu und lasst es mit der Brust gar ziehen.
So … jetzt mal Butter bei die Fische. Wer von euch mag Hühnerfrikassee genau so sehr, wie ich? Und wer ist eher der Meinung, dass man es einfach nicht Not tut, es zu kochen?
So oder so. Ich hoffe, mit Oma Lores Rezept für ihr Hühnerfrikassee habt ihr dennoch Lust bekommen, es doch einmal auszuprobieren. Wenn ich Sascha mit ihrem Rezept so einfach zu einem Fan machen konnte, dann könnte es mir auch mit einigen von euch gelingen. Lasst uns gerne eure Kommentare oder Emails da, wie es euch geschmeckt hat, denn Ausprobieren kostet kaum Zeit und der Geschmack wird euch gefallen. Viel Spaß daher beim Kochen und beim Genießen.
Eure Jungs
Oma Lores Hühnerfrikassee
Zutaten
- 500 g gekochte Hähnchenbrust alternativ auch Schenkelfleisch
- 1,5 l Hühnerbrühe/-suppe
- 200 g TK-Erbsen
- 200 g Champignons geviertelt
- 2 Möhren in Scheiben geschnitten
- 2 EL Butter
- 2 EL Mehl
- 200 ml Sahne
- 2 EL Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
- 2 Eigelb
- Frische Petersilie gehackt
Anleitungen
- Bringt die Hühnerbrühe in einem Topf zum Kochen, gebt die Möhren, die Erbsen und die Pilze zur Hühnerbrühe dazu und lasst das Gemüse bei geringer Temperatur ca. 10 Minuten gar ziehen. Schneidet das Fleisch unterdessen in mundgerechte Stücke und nehmt dann das Gemüse aus der Brühe.
- In einem separaten großen Topf schmelzt ihr die Butter. Dann rührt ihr das Mehl ein und unter Rühren lasst ihr es anschwitzen, bis es eine goldene Farbe hat. Gebt nach und nach, ebenfalls unter Rühren, etwa 500 ml der Hühnerbrühe dazu, so dass keine Klümpchen entstehen. Lasst die Soße kurz aufkochen lassen und gebt das Hähnchenfleisch, die Möhren, Erbsen und Champignons in die Soße geben.
- Gebt die Sahne und den Zitronensaft unter die Soße. Verquirlt in einer kleinen Schüssel die Eigelbe rührt sie in die heiße, aber nicht mehr kochende Soße, um sie abzubinden. Schmeckt noch mit Salz und Pfeffer ab.
- Garniert mit gehackter Petersilie und serviert am besten mit Reis.
Notizen
Hier haben wir noch ein paar schöne Ideen zur Resteverwertung von unseren Blogger-Kolleg:innen:
Spaghetti Muffins – einfache Spaghettinester in Muffinform | Diese perfekte Resteverwertung von Daniel dem “Fitaliancook” müsst ihr auch ausprobieren. Wir kochen auf jeden Fall immer zuviel Spaghetti. Also warum nicht gleich ganz bewusst zuviel davon kochen ?!
Bananen-Fluffkuchen – oder die perfekte Resteverwertung | Clara von TasteSheriff gehet es anscheinend genau wie uns beiden. Bananen werden entweder zu schnell weich oder wir kaufen einfach zuviele auf einmal. Aber mit Claras Rezept habt ihr auch eine perfekte Verwertung.
Torrijas {aus dem Airfryer} | Zorra ist mit “1xrumrühren aka Kochtopf” Foodbloggerin der ersten Stunde. Schön, dass sie uns immer wieder mit Rezepten aus ihrer schweizer Heimat und der Wahlheimat Spanien beglückt. Die Torrijas gehören auf jeden Fall zur easy peasy Resteverwertung, die wir lieben …
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