Dänemarks Nordwestküste ist für uns einer dieser Orte, an die wir immer wieder zurückkehren könnten. Hier trifft raues Meer auf weiches Licht, und gerade im Spätsommer hat man das Gefühl, das Land atmet ruhiger. Genau in dieser Zeit reisen wir am liebsten, wenn Dänemark stiller wird und man die Küste fast für sich hat!
Auf unserer Reise entlang Dänemarks Nordwestküste, in der Region Nordvestkysten, haben wir Menschen getroffen, die ihre Region mit Leben füllen. Menschen, die kochen, rösten, backen, gestalten und ihre Geschichten teilen. Gemeinsam mit Maja von moey’s kitchen und Simone von S-Küche haben wir Cafés, Werkstätten und kleine Betriebe besucht, die zeigen, wie viel Herz und Kreativität in dieser Ecke von Dänemark steckt.
Was uns hier besonders berührt hat, ist diese Mischung aus Ruhe, Natur und ehrlichem Handwerk. Orte, die nicht laut sind, aber lange nachklingen. Keine Spots aus Reiseführern, sondern echte Begegnungen, ehrliche Küche und Ideen, die man nur findet, wenn man mit den Menschen spricht, die hier leben.
Inhaltsverzeichnis
Warum Dänemarks Nordwestküste
Wer Dänemarks Nordwestküste besucht, merkt schnell, dass hier alles ein bisschen anders ist. Es gibt weniger Lärm, weniger Menschen, weniger Schnickschnack und genau das macht die Region so besonders. Zwischen der Nordsee und den weiten Landschaften rund um Lemvig, Fjand und Bøvlingbjerg findet man Ruhe, aber auch jede Menge Leben … man muss nur genau hinschauen. Diese Reise, so wie viele andere, haben Menschen zu etwas ganz besonderem gemacht.
Daher zieht es uns immer wieder in diese Ecke Dänemarks, weil sich die Gegend einfach besonders anfühlt. Weniger durchgestylter Ferienort, sondern Orte, an denen Menschen arbeiten, leben und ihre Ideen verwirklichen. Dänemarks Nordwestküste ist kein Ort zum Durchhetzen. Hier darf man mal langsamer an Dinge ran gehen und glaubt uns … das haben wir so genossen!
Vielleicht ist es genau das, was uns so begeistert. Dieses Gefühl, dass die Zeit ein bisschen langsamer läuft, dass man wieder mehr mitbekommt von dem, was um einen herum passiert. Das Licht, der Wind, die Gespräche … fragt uns nicht warum alles wirkt ehrlicher, klarer, näher. Wenn Reisen so richtig dolle nachwirken, dann waren es die Besten, oder?









Ankommen in Fjand Badeby!
Unsere Reise an Dänemarks Nordwestküste startete in Fjand Badeby. Ein kleines Feriendorf mitten in den Dünen. Fast ein wenig versteckt und abseits großer Städte und vielen Touristen. Hier, am Rand von Westjütland, läuft alles etwas langsamer, und genau das ist das Schöne daran.
Helle und Jesper, die hier leben, haben das alte Feriengelände 2020 übernommen. Sie wollten einen Ort schaffen, der sich anfühlt wie die Sommer, die sie selbst hier verbracht haben. Mit viel Unterstützung von Freunden und Familie entstand Fjand Badeby neu. Kleine Holzhütten mit Küchenzeile, ein Gemeinschaftshaus, ein Mini-Hofladen und der Strandfogedgården, in dem wir übernachtet haben. Ein reetgedeckter Bauernhof, bunt eingerichtet, aber mit dem Charme eines Hauses, das schon viel gesehen hat.
Wir kamen am späten Nachmittag an. Der Himmel war strahlend blau, das Meer in Hörweite, und uns war sofort klar, dass das genau der richtige Ort für diese Reise war. Wir haben die Taschen abgestellt, kurz durchgeatmet und sind dann einfach los. Fünf Minuten später standen wir am Strand. Wind im Gesicht, barfuß im Sand, und das Meer direkt vor uns. Keine großen Worte aber, ihr kennt es vielleicht, das Meer macht was mit einem. Mit uns auf jeden Fall!
Zurück im Haus gab’s später ein grandioses Abendessen, das Jesper für uns gezaubert hat. Ein wärmendes Linsendaal, Brot, ein Glas Wein und Jesper erzählte uns seine Geschichte und warum dieser Ort für ihn so wertvoll ist. Wir saßen lange zusammen und wussten: Das wird eine richtig gute Woche.




Kulinarisch unterwegs an Dänemarks Nordwestküste
Wenn wir reisen, geht es bei uns nie nur ums Essen. Es geht um Menschen, um Geschichten und um das, was eine Region lebendig macht. An Dänemarks Nordwestküste haben wir viele dieser Orte entdeckt. Kleine Cafés, Manufakturen und Restaurants, in denen mit Herz gekocht, gebacken und geröstet wird.
Hier treffen gute Zutaten auf kreative Köpfe. Genau das macht diese Region für uns so besonders. Wir zeigen euch unsere Lieblingsorte, an denen man nicht nur gut essen kann, sondern auch spürt, wie viel Leidenschaft in jedem Detail steckt.
Brokmans
Havnen 44C
7620 Lemvig
+45 40 77 78 24
Öffnungszeiten: 6:30 – 17:00 (Donnerstag bis Samstag), Sonntags 6:30 – 16:00



Brokmans – Frühstück mit Hafenblick in Lemvig
Wenn man Lemvig besucht, sollte man sich Zeit nehmen. Zeit für den Hafen, die ruhige Stimmung, das Licht. Und Zeit für Brokmans! Das kleine Café liegt direkt am Wasser, hat einen rundum Ausblick auf den Hafen und ist Bäckerei und Frühstücksort zugleich. Drinnen duftet es nach frischem Brot, Zimt und Kaffee. Hier wird alles von Hand gemacht, und man spürt sofort, dass das keine Floskel ist.
Rebekka, die Gründerin, ist keine klassische Bäckerin. Sie hat nie eine Ausbildung gemacht, sondern sich alles selbst beigebracht! Sie hat in Kopenhagen gearbeitet, Kurse besucht, in England einen Sourdough-Diplomkurs absolviert und irgendwann beschlossen, zurück nach Westjütland zu gehen. Dort, wo sie herkommt, wollte sie etwas Eigenes schaffen. Ein Café, das sich anfühlt wie ein Wohnzimmer.


Gemeinsam mit ihrer Mutter Liselotte hat sie das leer stehende Restaurant übernommen, das fünf Jahre lang geschlossen war. Heute steht Rebekka in der Küche, bäckt Brot, röstet Gewürze und erklärt Gästen mit Begeisterung ihre Rezepte.
Rebekka hat uns erzählt, dass sie lange in der Stadt gearbeitet hat und das Leben dort zu laut wurde. Brokmans ist ihr Gegenentwurf! Ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt, miteinander redet, Kaffee trinkt, vielleicht ein Buch liest oder einfach bleibt. Sie will, dass ihr Café ein zweites Wohnzimmer für die Menschen in Lemvig ist. Und das ist es auch!
Was uns besonders beeindruckt hat, war, wie viel Mut und Freude in jedem Detail steckt. Vom hausgemachten Roggenbrot, wahnsinnig guten Kardamom-Schnecken bis zur Atmosphäre im Raum. Kein Tresen trennt Gäste und Gastgeber … diese kleinen Details machen diesen Ort so wunderschön. Rebekkas Geschichte bringt mich heute noch zum grübeln, denn ich sehe ganz stark mich selbst darin und das macht mir Mut und so viel Freude. Daher ein großes Danke an Rebekka für die Herzlichkeit und Offenheit!
Brokmans ist daher viel mehr als nur ein Frühstücksort. Es ist ein Ort, an dem man spürt, dass hier jemand seinen Platz gefunden hat. Ein Pflichtbesuch für die ganze Region! Probiert auch unbedingt Rebekkas Schakschuka und dankt uns später …




Eisglück in Rosa – Ishuset Brokmans in Lemvig
Direkt ums Eck vom Café liegt das Ishuset Brokmans. Ein kleines Eisdielenparadies in sanftem Rosa, das perfekt in die Hafenkulisse von Lemvig passt. Rebekka und Lieselotte, die auch das Café führen, haben hier ein echtes Sommerrefugium geschaffen. Skandinavisch schlicht, fröhlich, einladend und mit unzähligen Sorten Eiscreme!
Ihr wisst wir lieben Softice … ok ICH liebe Softie … und ganz ehrlich, hier gab es das beste meines Lebens. Cremig, vanillig, einfach perfekt. Aber auch die Eiskugeln sind großartig. Lemon Cheesecake, Cinnamon Roll, Kardamom, alles von bester Qualität und mit diesem feinen Geschmackstwist, den man bei uns so oft nicht findet. Als Highlight gibt es Guff – diesen fluffigen, süßen Schaum, der hier frisch zubereitet wird und so viel besser schmeckt, als wir ihn je irgendwo probiert haben.
Wer Lemvig besucht, sollte unbedingt vorbeischauen. Für uns war das Ishuset Brokmans der perfekte Abschluss nach einem entspannten Frühstück im Café.
Ishuset Brokmans
Havnegade 20, 7620 Lemvig, Dänemark
visitnordvestkysten.dk/ishuset-brokmans
Instagram: @ishusetbrokmans


Krabbefood – Jesper Krabbe


Private Dinner mit Jesper Krabbe
Manchmal merkt man schon beim Ankommen, dass ein Abend besonders wird. Bei Jesper Krabbe war das sofort so. Er lebt allein auf einem alten Hof in der Nähe von Lemvig aber gefühlt auch mitten im Nirgendwo, umgeben von Wiesen, Bäumen und einem Garten voller Gemüse und Kräuter. Hier hat er sich einen Ort geschaffen, an dem alles langsamer scheint. Keine Inszenierung, ein klarer Plan und der Wunsch einen Ort für Begegnungen zu erschaffen!
Jesper empfing uns so, als würde man zu einem Freund kommen. Offen, ruhig und irgendwie neugierig. Bevor wir aßen, zeigte er uns seinen Garten. Zwischen Tomaten, Kräutern und Wäscheleinen erzählte er von seinem Weg. Von den Jahren in der Spitzengastronomie, vom ständigen Druck, von Anerkennung, die sich irgendwann leer anfühlte und ihn letztlich in die Knie gezwungen hat. Und davon, wie er alles hinter sich gelassen hat, um wieder bei sich selbst anzukommen. Heute kocht er, wenn er will, und nur für Menschen, mit denen er diese Freude teilen möchte.



Hinter dem Garten liegt eine große Wiese. Dort steht ein alter Eisenbahnwaggon, den Jesper zu einem Esszimmer umgebaut hat. Daneben eine lange Tafel mit Lichterkette, ein kleiner Grill, ein paar Bänke, sonst nichts. Es war für September überraschend warm, das Licht einfach wunderschön, und während Jesper am Grill stand, duftete es nach Rauch, Kräutern und frischem Fisch. Alles wirkte mühelos, er hat in einer Art unser Dinner improvisiert, dass man nur staunen konnte. Aber jedes kleine Detail hatte Bedeutung!
Während er am Grill arbeitete, erzählte er, wie wichtig ihm Feuer ist: Feuer als Werkzeug, als Sprache, als Verbindung zwischen Zutaten und Menschen. Sein Stil ist roh, ehrlich und direkt. Er nutzt Fermentation, Reifung und das, was die Natur bietet. Geräucherter Fisch mit frischen Kräutern, dann Seeteufel, eine wahnsinns Kimchisauce und Cream Corn. Keine Show, einfach gutes Essen, das von sich aus spricht. Jesper arbeitete konzentriert, aber entspannt, immer mit einem Lächeln und einer Art bei der wir merken … er ist angekommen und weiß genau was er will!
Im Laufe des Abends wurde es stiller, aber intensiver. Wir redeten über Zufälle, über Mut, über das Loslassen. Über das, was bleibt, wenn man alles andere wegnimmt. Es war kein Dinner im klassischen Sinn, sondern ein Abend, der sich anfühlte wie ein Gespräch unter Freunden. Mit gutem Essen, ehrlichen Gedanken und dieser leisen Gewissheit, dass es manchmal genau solche Begegnungen sind, die hängen bleiben.






Banks Mikrobageri
Struervej 32
7500 Holstebro


Frühstück in der Banks Mikrobageri in Holstebro
Auf dem Weg nach Holstebro dachten wir im Auto noch: Wo sind wir hier eigentlich gelandet? Zwischen alten Industriebauten und einer stillgelegten Gleisanlage lag plötzlich das Slagteriet, ein ehemaliges Schlachthaus, das heute voller kreativer Start-Ups steckt. Mittendrin das Banks Mikrobageri & Café, und schon beim Ankommen wuchs die Vorfreude! Drinnen trifft skandinavisches Design auf Industrial-Charme. Beton, Holz, viel Licht und dieser Duft von frisch gebackenem Brot, der sofort gute Laune macht. Der perfekte Moment für ein ordentliches Frühstück an Dänemarks Nordwestküste.
Kirsten und Rehné Bank backen alles selbst … vom Sauerteigbrot bis zu den dänischen Gebäckklassikern, die schon in der Auslage verführerisch glänzen.
Wir haben uns einmal quer durchprobiert: Kanelsnegle, Kardamomsnegle, Plunder mit Rhabarber und üppige Frühstücksteller mit dem besten aus der Region. Dazu ein guter Kaffee, etwas Musik, Sonne durchs Fenster und mehr braucht ein Morgen in Dänemark nicht.
Ein Blick in die Frühstückskarte:
- B.M.O.
Sauerteigbrötchen mit Butter, Meersalz und wahlweise Gl. Knas von Arla Unika oder Vesterhavsost vom Thise Mejeri
Optional dazu: hausgemachte Marmelade oder Salami von Bertel & Museth
40 DKK (ca. 5,40 €) - Morgentallerken
Sauerteigbrot und Roggenbrot mit Butter, Käse, hausgemachter Marmelade, einer Auswahl an Charcuterie von Bertel & Museth, frischem Gemüse, Skyr mit Bank’s Granola, Fruchtcoulis und Beeren
95 DKK (ca. 12,80 €) - Next Level Smørrebrød
Das aktuelle Angebot findet ihr immer direkt in der Cafétheke
85 DKK (ca. 11,40 €)




Restaurant JA
Toftegade 1
7500 Holstebro
+45 50 90 75 00


Steaks im Restaurant JA
Unser letzter Abend in Holstebro war der perfekte Abschluss dieser Reise. Nach einer Woche voller Erlebnisse wollten wir den Tag ruhig ausklingen lassen und einfach gut essen. Das Restaurant JA war genau der richtige Ort dafür! Es liegt mitten in der Stadt, in einem alten Gießereigebäude, das heute modernes Design und Gemütlichkeit verbindet. Von außen schlicht, innen warm und offen, mit hohen Decken, viel Holz und wunderschönem Licht.
Wir wurden ganz herzlich begrüßt und fühlten uns einfach sofort wohl. Das Restaurant geht eher in die “Fine Dining” Richtung aber kein übertriebener Service, einfach eine entspannte Atmosphäre. Die Karte ist klein, aber liest sich richtig gut! Sie zeigt, dass hier mit guten Produkten gearbeitet wird und Geschmack Vorrang hat. Wir entschieden uns für Steaks, die auf den Punkt gebraten waren, dazu frisches Gemüse und ein Glas Wein. Maja hatte übrigens auch eine richtig gute alkoholfreie Getränkebegleitung!
Man merkt schnell, dass hier Menschen am Werk sind, die wissen, was sie tun, und Freude daran haben. Das Essen steht im Mittelpunkt, nicht die Inszenierung. Der Abend war rundum perfekt mit unserer kleinen leibgewonnen Reisetruppe! Gegen Ende saßen wir einfach da, zufrieden, satt, mit diesem Gefühl, dass alles passt.



Hedekaffe
Bredgade 5
6990 Ulfborg
+45 75 25 54 00


Dänemarks spannende Kaffeerösterei
Wer uns kennt, weiß, dass wir ohne guten Kaffee nicht in den Tag starten. Wenn man durch Ulfborg fährt, rechnet man nicht unbedingt damit, auf eine der spannendsten Kaffeeröstereien Dänemarks zu stoßen. Doch genau hier, mitten im Ort, röstet Mads seinen Kaffee bei Hedekaffe.
Während er uns durch seine Rösterei führte, erklärte er, wie viel Einfluss die Röstzeit auf den Geschmack hat. Längeres Rösten macht den Kaffee milder und runder, kürzeres Rösten bringt mehr Kraft und Säure. Die Temperatur bleibt dabei immer gleich, denn was zählt, ist das richtige Timing. Diese Balance, sagte er, sei das Herz des Handwerks. Er röstet rund zehn Tonnen Kaffee im Monat, alles in kleinen Chargen. Der Großteil geht an Supermärkte in Dänemark, aber auch nach Deutschland und Österreich. Trotzdem wirkt hier nichts wie Großproduktion.
Besonders spannend war sein Whiskykaffee. Björn zeigte uns, wie er dafür rohe Bohnen mehrere Wochen lang in geschlossenen Boxen über dänischem Whisky von Stauning lagert. Der Alkohol berührt die Bohnen nie, aber das Aroma zieht langsam ein. Wenn der Kaffee später geröstet wird, bleibt nur eine feine Note zurück. Da konnte Torsten natürlich nicht anders und hat sofort ein paar Packungen gekauft!
Mads erzählte, dass er nur wenige fruchtige Röstungen im Sortiment hat, weil er selbst keine Säure mag. Stattdessen arbeitet er an milden, nussigen, schokoladigen Noten … das ist mal defintiv ganz nach unserem Geschmack! Wie steht ihr so zu fruchtigen Kaffeesorten?




Weinbar – Vores Franske Butik
Fjand Strandvej 37
6990 Ulfborg


Französischer Wein in den dänischen Dünen
In Fjand, zwischen Dünen, Meer und direkt neben unserem Bauernhaus, gibt es einen Ort, den man leicht übersehen könnte. Vores Franske Butik ist eine kleine Weinbar und ein Laden, den Brigitte Schack und ihr Mann mit viel Herz führen. Hier dreht sich alles um guten Wein und gute Begegnung.
Hier haben die Beiden, die ursprünglich in Holstebro gelebt haben und während der Corona-Zeit an die Küste gezogen sind, ihre ganz persönliche Weinwelt. Was als Hobby begann, ist heute eine charmante Mischung aus Weinbar, Laden und Begegnungsort. Die beiden haben das alte Gebäude liebevoll renoviert und daraus einen Ort geschaffen, an dem man einfach gern bleibt.
Drinnen ist es super gemütlich und so richtig schön. Eine lange Tafel zieht sich durch den Raum, an der man automatisch mit anderen Gästen ins Gespräch kommt. Genau das lieben die beiden … Menschen zusammenbringen. Viele ihrer Weine kommen aus Südfrankreich, besonders aus der Region rund um Perpignan, wo sie selbst ein kleines Haus haben und die Winzer persönlich kennen. Davon kann man sich auch in dem beeindruckenden Weinkeller unter der Bar überzeugen!
Wer in Fjand unterwegs ist, sollte sich Vores Franske Butik auf keinen Fall entgehen lassen. Ein Glas Wein hier sagt mehr über Dänemark, als man in jedem Reiseführer finden könnte … glaubt uns!



Hornvarefabrikken
Storbjergvej 2
7650 Bøvlingbjerg


Dänische Tradition in Bøvlingbjerg
Wenn man in Bøvlingbjerg ankommt, erwartet man nicht unbedingt ein Stück dänische Designgeschichte. Hier entsteht seit fast hundert Jahren Handwerk, das aus der Zeit gefallen scheint und gleichzeitig ganz modern wirkt.
In der Hornvarefabrikken wird mit Horn gearbeitet. Kein Plastik, kein Ersatz, echtes Horn, das als Nebenprodukt der Fleischproduktion sonst weggeworfen würde. Statt es zu verbrennen, wird es hier zu Besteck, Schmuck und kleinen Kunstwerken verarbeitet. Jedes Stück hat eine eigene Maserung, keine Form gleicht der anderen.
Auf Werkbänken liegen Stapel von Hornplatten, daneben Löffel, Schmuckstücke und Kämme in unterschiedlichen Stadien der Fertigung. Peder führt und durch die Fabrik und lässt uns an dieser spannenden Kunst und Handwerk teilhaben.





Was hier passiert, ist echtes Handwerk. Das Horn wird sortiert, geschnitten, erhitzt, gepresst und geformt. Die Arbeit braucht Geduld und Erfahrung, weil das Material sich nie ganz gleich verhält. Manche Stücke werden zu filigranem Schmuck, andere zu robusten Küchenutensilien.
Draußen hinter dem Gebäude liegt der Garten von Peder. Er ist der heutige Besitzer der Fabrik und jemand, der Dinge wachsen lässt, im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Auf seinem Grundstück wachsen sechzehn verschiedene Sorten Rhabarber. Daraus hat sich ein kleines Fest entwickelt, das jedes Jahr im Frühsommer gefeiert wird. Das Rhabarberfestival zieht Menschen aus der ganzen Region an, mit Kuchen, Musik, Kunst und offenen Werkstätten. Es passt perfekt zu diesem Ort, an dem Natur und Handwerk so selbstverständlich zusammengehören.


FAQ – Häufige Fragen zu Dänemarks Nordwestküste
Wann ist die beste Reisezeit für Dänemarks Nordwestküste?
Für uns ist der Spätsommer die schönste Zeit. Das Meer ist oft noch warm genug zum Schwimmen, die Sonne steht tiefer und das Licht ist einfach magisch. Im Herbst färbt sich die Landschaft golden und die Küste wird ruhiger. Genau dann erlebt man nach unserem Empfunden Dänemark von seiner besten Seite. Aber wir hatten auch schon fantastische Reisen im Frühjahr!
Wie kommt man am besten an die Nordwestküste?
Am einfachsten mit dem Auto. So erreicht ihr auch die kleinen Orte, Cafés und Werkstätten, die etwas abseits liegen. Wer lieber mit dem Zug reist, fährt am besten bis Holstebro oder Ringkøbing und leiht sich dort ein Auto oder Fahrrad.
Lohnt sich die Nordwestküste auch außerhalb der Hauptsaison?
Unbedingt. Wenn der Sommer vorbei ist, wird es stiller und irgendwie noch schöner. Viele Cafés, Restaurants und Manufakturen haben das ganze Jahr geöffnet, und genau dann merkt man, wie das echte Dänemark so ist.
Wie gut kommt man mit Englisch oder Deutsch in Dänemark zurecht?
Sprachlich ist Dänemark total entspannt. Mit Englisch kommt man überall weiter, egal ob im Café, im Restaurant oder beim Einkaufen. Viele Dänen sprechen außerdem überraschend gut Deutsch, besonders an der Westküste. Oft reicht schon ein freundliches „Hej“ und das Gespräch läuft ganz von selbst.
Welche Währung gibt es in Dänemark und kann man mit Karte zahlen?
Gezahlt wird in Dänischen Kronen, aber Kartenzahlung ist hier so normal, dass man kaum Bargeld braucht. Selbst kleine Beträge im Café oder auf dem Markt zahlt man einfach mit Karte oder Handy. Wenn man überhaupt noch Bargeld braucht, dann eher aus Gewohnheit. Wir reisen mittlerweile immer ohne !
Was darf man auf keinen Fall verpassen?
Einen langen Spaziergang am Strand von Fjand, einen Besuch in den kleinen Ortend er Region und natürlich den Kontakt zu den Menschen. Sie machen die Region erst lebendig!
Wie ist das mit Trinkgeld in Dänemark?
Trinkgeld ist in Dänemark nicht verpflichtend, da der Service in der Regel im Preis inbegriffen ist. Dennoch wird eine kleine Aufmerksamkeit bei gutem Service gern angenommen – etwa beim Bezahlen im Restaurant oder beim Lieferservice.
Schöne Ausflüge rund um Fjand
Wenn ihr in Fjand oder Umgebung seid, müsst ihr nicht weit fahren, um beeindruckende Landschaften und Naturerlebnisse zu entdecken. Hier sind unsere Lieblingsziele, die wir euch ans Herz legen:
Fjand Strand & Umgebung
Der Strand von Fjand ist direkt vor unserer Tür und in nur wenigen Minuten erreichbar! Breiter, heller Sand, weiche Dünen und der Blick aufs Meer, der einfach nie langweilig wird. Die meisten Ferienhäuser liegen nur ein paar Minuten vom Wasser entfernt, sodass man den Tag jederzeit mit einem Spaziergang beginnen oder beenden kann.
Besonders schön ist es früh am Morgen, wenn das Licht noch ganz weich ist und man oft ganz allein am Strand steht. Und wenn der Wind mal zu stark bläst, lohnt sich ein Abstecher an den Nissum Fjord auf der anderen Seite. Dort ist es ruhiger, manchmal fast windstill, und man kann wunderbar entlang des Wassers laufen. Simone und ich haben im September sogar noch einen Abstecher ins Meer gemacht und jede Sekunde genossen. Am Abend kann man dann noch einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen und besser kann es nicht mehr werden, oder?



Mein Natur-Highlight: Bovbjerg Klippen und Leuchtturm
Etwa 35 Minuten von Fjand entfernt liegt Bovbjerg Klint – eine Steilküste, die man in dieser Form an Dänemarks Westküste kaum findet. Hier fällt das Land fast 40 Meter tief ins Meer ab, und oben auf der Klippe steht der rote Leuchtturm Bovbjerg Fyr. Der Turm selbst ist 26 Meter hoch, aber durch seine Lage auf der Klippe liegt das Lichtsignal gut 60 Meter über dem Meeresspiegel.
Von hier oben hat man einen grandiosen Blick über die Nordsee, besonders bei klarer Sicht. Der Leuchtturm kann besichtigt werden, und im kleinen Café nebenan gibt es Kuchen, Kaffee und eine Ausstellung zur Geschichte des Ortes. Bovbjerg Fyr wird heute als Kulturhaus betrieben, ehrenamtlich geführt von Menschen aus der Region.
Wer etwas Zeit mitbringt, sollte den Weg entlang der Klippen gehen. Die Landschaft ist Teil des UNESCO Geopark Vestjylland und zeigt Schichten aus verschiedenen Eiszeiten, also ein echtes Naturdenkmal. Der Abstieg zum Strand erfolgt über eine Holztreppe, die bei gutem Wetter problemlos begehbar ist … Simone und ich haben es gewagt und der Aufstieg hat uns vielleicht ein wenig aus der Puste gebracht. Aber glaub mir wenn ich euch sage: “Es lohnt sich!”


Bovbjerg Fyr
Fyrvej 27
7620 Lemvig
🕗 Öffnungszeiten
In der Regel täglich geöffnet von 11:00 bis 17:00 Uhr (April bis Oktober). In der Wintersaison können die Zeiten variieren – am besten kurz vorher online nachsehen.
🎫 Eintrittspreise
Turmbesteigung: 30 DKK pro Person (etwa 4 €)
Kinder unter 15 Jahren: kostenlos

Weitere spannende Ausflugsziele

Lemvig und der Hafen
Lemvig ist die nächste größere Stadt und nur eine halbe Stunde von Fjand entfernt. Die Altstadt mit ihren kleinen Gassen und der Hafenpromenade hat eine entspannte, fast mediterrane Stimmung … zumindest im dänischen Sinne. Hier trifft man Einheimische beim Eisessen, Kinder, die am Wasser spielen, und immer wieder kleine Boote, die in den Hafen einlaufen. Rund um den Hafen gibt es mehrere kleine Läden die auch mal zum Bummeln und Shoppen einladen. Perfekt nach einem Frühstück im Brokmanns!
Husby Klitplantage
Zwischen Fjand und Søndervig liegt die Husby Klitplantage, ein weitläufiges Dünen- und Waldgebiet mit kleinen Pfaden, Aussichtspunkten und viel Ruhe. Hier kann man stundenlang spazieren, ohne jemandem zu begegnen. Besonders schön ist der Weg hinauf zum Nøgenbjerg, einem kleinen Aussichtshügel, von dem man einen großartigen Blick über Wald, Meer und Heide hat. Die Mischung aus Kiefern, Sand und Wind hat etwas sehr Dänisches … wild, aber friedlich. Über Jesper von Fjand Badeby könnt ihr auch wie wir die spannende Wanderung organisiert bekommen, auf der ihr die Flora und Fauna dort nochmal ganz anders entdecken könnt.




Bovbjerg und die Küste weiter nach Norden
Wenn ihr schon beim Bovbjerg Fyr seid, lohnt es sich, der Küste weiter nach Norden zu folgen. Hier liegen kleine Dörfer, offene Felder und beeindruckende Küstenabschnitte, die Teil des UNESCO Geopark Vestjylland sind. Wer mag, kann von Bovbjerg bis Ferring oder sogar nach Harboøre wandern. Der Weg führt immer am Meer entlang, mit Blick auf das tosende Wasser und die wechselnde Landschaft!
Thyborøn und das Sea War Museum
Noch weiter nördlich, an der Spitze der Landzunge, liegt Thyborøn. Der kleine Ort lebt vom Fischfang und hat einen echten Hafencharakter. Hier steht auch das Sea War Museum Jutland, das an die größte Seeschlacht des Ersten Weltkriegs erinnert. Das Museum ist modern gemacht, informativ und trotzdem sehr persönlich. Gleich daneben befindet sich das JyllandsAkvariet, ein Aquarium mit vielen Mitmachangeboten ideal, wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Und wer einmal das wohl verrückteste Haus der Region sehen möchte, besucht das Sneglehuset, dessen Fassade komplett mit Muscheln und Schneckenhäusern bedeckt ist.
Unsere 6 Lieblingsausflüge an Dänemarks Nordwestküste
- Bovbjerg Klint und Leuchtturm – beeindruckende Steilküste mit weitem Blick über die Nordsee und einem charmanten Café im alten Leuchtturm.
- Fjand Strand – einer der ruhigsten Strände Westjütlands, perfekt für Spaziergänge, Sonnenuntergänge und Durchatmen.
- Husby Klitplantage – Dünen, Wald und Heide auf engem Raum, ideal zum Wandern oder Radfahren.
- Lemvig Hafen – kleine Stadt mit entspannter Atmosphäre, Cafés am Wasser und typisch dänischem Flair.
- Ferringsee bei Vejlby Klit – fast kreisrunder Binnensee zwischen Meer und Dünen, wunderschön zum Spazieren oder Fotografieren.
- Thyborøn – lebendiger Fischereihafen mit dem Sea War Museum, dem Aquarium und dem kuriosen Schneckenhaus.
Unser Fazit zu Dänemarks Nordwestküste
Diese Reise war mehr als nur ein paar Tage am Meer. Sie hat uns gezeigt, wie viel Charakter und Herz in Dänemarks Nordwestküste steckt. Zwischen Dünen, Wind und endlosen Stränden haben wir Menschen getroffen, die mit Leidenschaft leben und arbeiten und dabei etwas schaffen, das bei uns bis jetzt noch nachhallt.
Es waren Tage voller Ruhe, gutem Essen, ehrlichem Handwerk und echten Begegnungen. Orte wie Fjand Badeby, Brokmans oder die kleine Weinbar von Brigitte und ihrem Mann stehen für genau das, was wir an Dänemark so lieben. Dinge, die nicht laut sein müssen, um Eindruck zu hinterlassen.
Wenn wir an die Abende zurückdenken … an den Geruch von Meeresluft, den Geschmack von frischen Kardamomschnecken oder an das Lachen bei einer Tasse Kaffee, dann wissen wir, warum wir immer wieder hierherkommen. Diese Region hat eine besondere Art, einen zu entschleunigen und gleichzeitig zu inspirieren!
Der Spätsommer in Dänemark bleibt für uns die schönste Zeit. Warm genug für barfuß im Sand, kühl genug für Pullover und Tee am Abend. Und mit jedem Jahr verlieben wir uns ein bisschen mehr in diese Ecke am Meer.
Eure Jungs
Aber das war es noch nicht mit unserer Reise
Denn auch unsere beiden lieben Mitreisenden berichten von ihren Erlebnissen. Bei Simone von der S-Küche bekommt ihr die volle Drohung Kulinarik und ihre ganz eigenen Sicht auf diesen wunderbaren Trip. Maja von moey’s kitchen nimmt euch in ihrer Reisereportage wortwörtlich mit auf unsere Reise und gibt einen tiefen Einblick warum die Menschen diese so unglaublich besonders gemacht habe!










Danke an Visit Denmark und Visit Nordvestkysten, die uns zu dieser Reise eingeladen haben. Von Visit Denmark wurde keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung genommen.
Autor

Sascha
Fotograf, Zocker & Süßigkeiten-FanSascha sorgt für Bilder, Videos und eine gute Portion Kreativität auf dem Blog. Wenn er nicht fotografiert, findet man ihn beim Zocken oder beim Sport, um sich seine Liebe zu Süßem zu verdienen.
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