Am 28. September ist für uns immer ein ganz großer Tag. Das war nicht immer so, aber je älter die liebe Oma Lore wird, desto mehr steht dieser Tag im Fokus der ganzen Familie. Sie hat nämlich an diesem Tag Geburtstag! Und in der vergangenen Woche ist sie stolze 94 Jahre alt geworden. Unglaublich, wenn man sich diese Zahl einmal durch den Kopf gehen lässt. Da muss man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Klar. Parties feiert sie nicht mehr, aber zum Kaffee & Kuchen wird immer noch eingeladen. Und was passt da besser, als einen Frankfurter Kranz nach ihrem Familienrezept für sie und ihre Gäste zu backen?!
Warum einen Frankfurter Kranz?
Wenn es um Kuchen oder um Torten geht, da hat unsere Oma Lore ganz viele Traditionsrezepte auf Lager. Aber es gibt vier, die einfach ganz oben stehen. Da ist zum einen Oma Lores Marillenkuchen, dessen Rezept sie in den Kriegsjahren aus Österreich mit gebracht hat. Der wurde im Sommer alle 3 Wochen gebacken, weil er einfach schnell gemacht ist. Über ihren Nusskuchen müssen wir wohl kaum sprechen! Dann gibt es noch ihre Schwarzwälderkirschtorte, die Opa Günter zu jedem Geburtstag gebacken bekommen hat und den ich fast genauso gerne, wie den Frankfurter Kranz mag.
Und dann ist da eben genau diese Torte, für die wir uns zu Omas 94. entschieden haben. Denn das ist meine absolute Lieblingstorte, die Oma Lore immer für mich gebacken hat. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir in den Ferien oder nach der Schule gemeinsam in der Küche standen und den Teig und die Buttercreme für diese Torte in ihrer alten Küchenmaschine zubereitet haben. Ich wusste immer schon beim ersten Handschlag zum Backen, wie der Teig gleich schmecken musste. Und, auch wenn Sascha das nicht glauben mag, ich habe es geliebt, den Teig aus der Schüssel zu lecken.
Küchenmaschinen haben wohl Tradition in meiner Familie
Ich kann euch noch genau beschreiben, wie ihre 50er Jahre Küchenmaschine aussah, denn ich war schon damals total begeistert von diesem Gerät. Es konnte Teige zubereiten. Rühr- und Knetteige. Es hatte einen hohen Mixaufsatz aus Glas. Mit dem wurde immer der Teig für Reibekuchen gemacht. Schon damals hat sich vermutlich bei mir fest gesetzt, dass ich einmal eine tolle Küchenmaschine besitzen muss. Vielleicht, um Oma Lores Frankfurter Kranz auch genauso gut hin zu bekommen, wie sie?!
Zum Glück ergab sich ja schon vor ein paar Jahren die Gelegenheit, mit Kenwood einen Partner zu gewinnen, der Küchenmaschinen herstellt, die noch viel viel mehr können, als Omas Gerät. Vor allem bei einer Torte, die mit Buttercreme zubereitet wird, ist die Verwendung einer guten Maschine absolut wichtig. Wir haben unsere Kenwood Chef XL Sense verwendet. Und die lässt uns da nie im Stich.
Die meisten haben ja immer wieder einmal Probleme beim Aufschlagen einer guten Buttercreme. Da ist auch früher bei uns schon hier und da mal etwas schief gelaufen. Eine Buttercreme mit Pudding benötigt halt etwas Zeit. Daher schlagen wir die Butter auch richtig lange auf. Erst, wenn sie ganz weiß geschlagen ist, geben wir den Puderzucker dazu und dann erst löffelweise den Pudding, der auch schon vorher wieder cremig aufgeschlagen wurde. Mit etwas Ruhe und einer verlässlichen Küchenmaschine kann dann eigentlich nichts mehr schief gehen – versprochen!
An Familienrezepten darf auch verbessert werden
Grundsätzlich backen oder kochen wir alle Familienrezepte so, wie wir sie von unseren Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern mit auf den Weg gegeben bekommen haben. Und daher ist es auch kein Wunder, dass wir Oma Lores Frankfurter Kranz ohne auch nur eine Spur von Fruchtaufstrich zubereiten. Es gab zwar eine kleine Diskussion bei uns zu Hause, aber Entschuldigung … Der wird immer schon so gebacken. Und dabei bleibt es dann auch.
Allerdings haben wir uns einem “Gesetz” von Oma Lore dann doch widersetzt. Sowohl der Kuchen komplett, als auch die Buttercreme zur Hälfte, wurde bei ihr mit Margarine zubereitet. Und tatsächlich hat, vor allem die Buttercreme vom Frankfurter Kranz auch immer super damit geschmeckt. Aber wir beide stehen einfach auf den Geschmack von Butter. Und da lassen wir auch nicht mit uns reden. Und noch eine Sache haben wir verändert. Da Oma Lore, so wie vermutlich die meisten Menschen, keine Belegkirschen mögen, hat sie so etwas immer weg gelassen. Wir haben uns dazu entschieden, Amarenakirschen auf die Torte zu setzen. Die mögen wir nämlich sehr gerne und sie sehen auch viel besser aus.
Jetzt hoffen wir, dass euch unsere Torte gefällt, denn jetzt könnt ihr los legen, sie selber zu backen.
eure Jungs
Frankfurter Kranz
Kochutensilien
- 26er Springform mit Rohrboden
Zutaten
- 5 Eier
- 150 g Butter ((Oma Lores Original: Margarine))
- 230 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 220 g Weizenmehl (Type 405)
- 80 g Speisestärke
- 3 TL Backpulver
… UND FÜR DIE BUTTERCREME:
- 2 Pckg. Puddingpulver (Vanille)
- 1 l Milch
- 400 g weiche Butter ((Oma Lores Original: je 200 g Butter u. Margarine))
- 200 g Puderzucker
- Krokant (zum Verzieren)
- Amarenakirschen (zum Verzieren)
Zubereitung
Der Boden
- Heizt euren Backofen schon einmal auf 160°C Ober-/Unterhitze vor und beginnt mit dem schnellen Teig.
- Wir haben den Teig genauso, wie Oma zubereitet und tatsächlich Eier, Butter und Zucker zusammen in die Rührschüssel gegeben und schaumig geschlagen. Und es hat funktioniert ?
- Vermischt nun das Mehl, die Stärke, das Salz und das Backpulver miteinander, gebt es zur Buttermasse und rührt es gründlich unter.
- Gebt den Teig in eine gefettete und gemehlte Springform mit Rohrboden oder eine Kranzform und backt den Kuchen für ca. 45 Minuten. Den Stäbchentest nicht vergessen. Der Kuchen muss nun komplett auskühlen.
Die Buttercreme
- Kocht dafür in der Zwischenzeit den Pudding nach der Packungsanleitung, aber ohne Zugabe von Zucker und lasst ihn ebenfalls komplett auskühlen.
- Schlagt dann den Pudding einmal richtig auf, dass er eine cremige Konsistenz hat und stellt ihn zur Seite. Schlagt danach die Butter schaumig auf, bis sie ganz weiss geworden ist. Dann kommt der Puderzucker dazu. Nochmal gründlich aufschlagen. Gebt dann, unter mittelschnellem Schlagen, den Pudding löffelweise dazu. Stellt die Buttercreme solange kühl, bis der Kuchen kalt ist und weiter verarbeitet werden kann.
Das Fertigstellen
- Schneidet aus dem Kuchen 3 Böden heraus. Der untere darf gerne etwas dicker sein, als die oberen beiden. Bestreicht zunächst den unteren Boden mit genügend Buttercreme. Setzt dann den mittleren Boden darauf und verfahrt mit diesem genauso. Wenn alle Teile wieder aufeinander gekommen sind, streicht ihr den Kranz auch von außen mit Buttercreme ein. Zum Schluss könnt ihr ihn noch mit Krokant und ein paar aufgespritzten Buttercreme-Rosen oder -tupfern verzieren. Die Amarenakirschen kommen dann oben auf die Tupfer.
- Stellt die Torte bis zum Verzehr kalt. So schmeckt sie am besten!
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